24 Stunden, eine Idee, ein Rucksack: Im Gespräch mit Sam Goodhue
Manchmal entstehen die besten Ideen unter Druck...
Was als Experiment begann, wurde zu etwas ganz Besonderem:
Der Rucksack, den Sam Goodhue, Lead Softgoods Designer bei Matador, innerhalb von nur 24 Stunden für die Maker’s Mystery Box Challenge von Carryology und FIDLOCK entwarf, geht jetzt in einer limitierten Edition in Produktion. Aus einer geheimnisvollen Box voller FIDLOCK-Verschlüsse und hochwertiger Materialien entstand ein Rucksack, der Abenteuerlust, Handwerkskunst und Innovationsgeist vereint.
Ein Design, das zeigt, was möglich ist, wenn Kreativität, Leidenschaft und Funktion aufeinandertreffen.
Im Interview erzählt Sam, wie aus einer spontanen Idee ein Rucksack wurde, der die Herzen von Designliebhabern und Outdoor-Enthusiasten gleichermaßen höherschlagen lässt.
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Könntest du dich und dein Unternehmen kurz vorstellen und erzählen, wie die Idee für eine Zusammenarbeit mit Carryology entstanden ist?
Ich bin Lead Softgoods Designer bei Matador und verbringe den Großteil meiner Zeit damit, unsere Rucksäcke und Taschen zu entwerfen und weiterzuentwickeln. Matador stellt seit etwa zehn Jahren Reiseausrüstung her – von Rucksäcken und Duffles bis hin zu Reiseaccessoires und Kulturtaschen. Wir entwerfen alles intern von Grund auf und konzentrieren uns auf zweckorientiertes Reisen, aber im Grunde genommen richten sich unsere Produkte an alle, die unterwegs sind.
Carryology hat uns vor etwa fünf Jahren erstmals kontaktiert, und seitdem haben wir gemeinsam an mehreren Projekten gearbeitet. 2023 startete Carryology die Maker’s Mystery Box Challenge, eine Videoserie, in der Designer die Aufgabe bekommen, innerhalb eines einzigen Tages einen Rucksack aus den Materialien und Komponenten einer „Mystery Box“ zu entwickeln. Letzten Herbst wurden wir eingeladen, bei der dritten Episode mitzumachen. Ich war sofort begeistert – und diese Zusammenarbeit wurde schließlich zur Grundlage für dieses Projekt: den Red Eye 24 Rucksack.
Was kannst du uns über die Mystery Box Challenge erzählen und wie hast du sie erlebt?
Die Maker’s Mystery Box Challenge ist eine YouTube-Serie von Carryology, bei der ein Sponsor eine „Mystery Box“ mit Rucksackkomponenten bereitstellt – alles kann darin sein, von Stoffen bis zu Schnallen. Der Designer weiß nicht, was sich in der Box befindet, bis der Dreh beginnt, und hat dann nur einen Tag Zeit, um aus diesen Teilen einen Rucksack zu entwerfen und zu fertigen. In meinem Fall war der Sponsor FIDLOCK, die eine Auswahl an magnetischen Verschlüssen bereitgestellt haben.
Ich hatte mir die ersten beiden Episoden angesehen, als sie veröffentlicht wurden, und dachte damals: „Warum haben sie nicht die vollen 24 Stunden genutzt?“ Als ich also die Einladung bekam, war meine erste Frage: „Darf ich die ganze Nacht durcharbeiten?“ Der Carryology-Videograf Richard (ein großartiger Typ und super angenehm, mit ihm zu arbeiten) war sofort dabei – also starteten wir einen 24-Stunden-Sprint.
Als die Einladung kam, habe ich in meinem Kopf all die interessanten Konzepte wieder hervorgeholt, die ich über die Jahre gesammelt, aber nie umgesetzt hatte. Ich ging mit einer langen Liste ungewöhnlicher Ideen in den Dreh – und als ich dann die FIDLOCK-Teile in der Box sah, hat sich alles ziemlich schnell zu einem klaren Konzept zusammengefügt. Das war eine Erleichterung, weil ich mir vorher wirklich Gedanken gemacht hatte, was ich genau bauen sollte.
Wie fühlt es sich an, zu wissen, dass der Rucksack bald einem größeren Publikum zugänglich sein wird?
Ich bin ehrlich gesagt ziemlich aufgeregt. Einige der Funktionen in diesem Rucksack sind Ideen, die ich schon seit Jahren im Kopf hatte – Dinge, die ich immer mal ausprobieren wollte. Zu sehen, wie sie jetzt real werden und in die Hände der Leute kommen, ist unglaublich befriedigend. Gleichzeitig bin ich auch ein bisschen nervös, wie das Ganze angenommen wird – einige Features sind recht experimentell.
Anfangs hatte ich tatsächlich gezögert, denn ursprünglich war das Projekt als Ein-Tages-Baukunstwerk gedacht, nicht als marktreifes Produkt. Ich habe den Rucksack damals als ein kreatives Statement für ein YouTube-Video gesehen, nicht als etwas, das später verkauft wird. Als wir uns dann entschieden, eine limitierte Auflage zu produzieren, musste ich den Entwurf noch einmal mit einem neuen Blick überarbeiten, um sicherzugehen, dass er wirklich für den Alltag geeignet ist. Besonders bei den Snap-Verschlüssen war ich anfangs skeptisch, ob sie für die Schultergurte geeignet wären – aber nach Rücksprache mit den Ingenieuren von FIDLOCK bin ich überzeugt, dass sie perfekt für diesen Einsatzzweck sind.
Kannst du uns schon erste Einblicke oder Teaser zum Launch geben?
Ja – diesmal machen wir es etwas anders: Es wird ein zeitlich begrenztes Preorder-Fenster von etwa einer Woche geben. Jeder, der in diesem Zeitraum bestellt, bekommt einen Rucksack – es wird also kein klassisches „ausverkauft“-Moment geben. Da es sich um eine echte Vorbestellung handelt, wird die Lieferung allerdings erst einige Monate nach dem Kauf erfolgen. Der Vorteil ist: Jeder, der einen haben möchte, bekommt auch einen.
Was war die größte Herausforderung während des Design- und Produktionsprozesses?
Ganz ehrlich – das Schwierigste war psychologisch: Während des Entwerfens und Nähens vor laufender Kamera zu stehen. Am Anfang habe ich ständig daran gedacht, wie das wohl auf Video wirken würde, statt mich voll aufs Design zu konzentrieren. Doch sobald ich ins Arbeiten kam – das Zuschneiden, das Nähen – war ich komplett im „Backpack-Modus“.
Technisch gesehen war die kritischste Phase die Endmontage: Wenn man da einen Rechenfehler macht und die einzelnen Teile – Rückenteil, Hauptfach, Fronttasche usw. – nicht zusammenpassen, ist die Zeit einfach vorbei und das Projekt gescheitert. Zum Glück lief alles reibungslos.
,,Von der Idee bis zur Umsetzung in 24 Stunden – entstanden ist ein Rucksack, der Design, Funktion und Modularität neu denkt!''
Haben die magnetischen Verschlüsse deine Denkweise über Taschendesign verändert?
Nicht wirklich. Ich arbeite schon seit Jahren mit magnetischen Verschlüssen – auch mit FIDLOCK – bei früheren Matador-Projekten. Sie sind also nichts völlig Neues für mich. Die Herausforderung liegt eher darin, Magnete so in das Design zu integrieren, dass sie intuitiv wirken. Das ist das Tolle an FIDLOCK-Komponenten – das „Design-Schwergewicht“ ist schon gemacht. Sie lassen sich elegant und benutzerfreundlich einsetzen, ohne dass man sie kompliziert einbauen muss.
Wie hast du die FIDLOCK-Verschlüsse aus der Mystery Box erlebt, und welcher hat dich am meisten überrascht?
Als ich die Box öffnete und die Snap-Verschlüsse sah, wusste ich sofort, was ich ausprobieren wollte – und war überrascht, wie gut sie funktionierten. Ich hatte diese Art von Anwendung mit FIDLOCK SNAPs noch nie gesehen und war zunächst unsicher, ob sie stark genug wären oder sich versehentlich lösen könnten. Aber all diese Sorgen waren unbegründet: Die SNAPs sind einfach großartig. Sie funktionieren nicht nur perfekt, sondern bieten auch ein unglaublich befriedigendes haptisches und akustisches Erlebnis, wenn man sie öffnet oder schließt.
Hast du einen persönlichen Lieblingsverschluss aus dem Projekt?
Nein – ich habe zwei verschiedene FIDLOCK-Komponenten verwendet und war von beiden beeindruckt. Besonders begeistert war ich davon, wie viel angenehmer sich der FIDLOCK-Verschluss für den Brustgurt bedienen lässt – im Vergleich zu einem klassischen Steckverschluss. Die entgegengesetzte Gleitbewegung fühlt sich einfach viel flüssiger und sauberer an.
„Der SNAP-Verschluss hat meine Erwartungen komplett übertroffen – ich bin jetzt SNAP-Fan fürs Leben.“
Wie würdest du die Zusammenarbeit mit FIDLOCK beschreiben?
Vor der Challenge gab es keine direkte Zusammenarbeit – der Sponsor bleibt ja geheim, bis die Box geöffnet wird. Nach dem Dreh haben wir uns dann mit dem FIDLOCK-Team (Grüße an Stefan) ausgetauscht und uns auf den Launch vorbereitet. Die Zusammenarbeit war großartig.
Welches Feedback hast du bisher aus der Community zu den FIDLOCK-Features bekommen?
Bisher nur Kommentare unter dem YouTube-Video der Challenge – und anders als in vielen Kommentarspalten war das Feedback durchweg positiv. Viele Leute schrieben, dass sie den Rucksack kaufen möchten – das ist natürlich super motivierend.
Wenn du dir deine nächste Traum-Kollaboration wünschen könntest, wie sähe sie aus?
Ein komplett RF-geschweißter Rucksack mit einem wasserdichten Trockentauchanzug-Reißverschluss – das wäre richtig spannend! Wir stellen bei Matador schon geschweißte Produkte her, aber diese Technologie auf einen ganzen Rucksack auszuweiten, wäre eine aufregende Herausforderung.
Gibt es kommende Projekte, in die du uns schon einen kleinen Einblick geben kannst?
Ja – im nächsten Jahr kommt eine ganze Reihe neuer Reiserucksäcke. Sie berücksichtigen viele Wünsche, die wir aus der Community gehört haben. Ich darf noch nichts Konkretes verraten, aber es wird umfassend.
Gibt es noch etwas, das du über dieses Projekt teilen möchtest?
Ich bin einfach unglaublich dankbar, Teil dieses Projekts zu sein. Auf der Heimfahrt nach der durchgearbeiteten Nacht war ich überwältigt davon, wie viel Glück ich habe, Taschen für Matador zu designen, mit Carryology im Rampenlicht zu stehen und mit großartigen Marken wie FIDLOCK zusammenzuarbeiten. Es hätte so viele andere Wege nehmen können – und keiner davon wäre besser gewesen als das hier. Ich bin einfach glücklich, das machen zu dürfen.
Und ich möchte Richard von Carryology ein großes Dankeschön sagen. Das Video ist nicht nur ein tolles Stück Content für die drei beteiligten Marken – es bedeutet mir auch persönlich viel. Es zeigt meinen Arbeitsprozess ehrlich und authentisch, und das ist etwas, auf das ich wirklich stolz bin. Ich habe das Video meinem fünfjährigen Sohn gezeigt – und zum ersten Mal hat er wirklich verstanden, was ich tue. Er war begeistert und stolz – das war ein ganz besonderer Moment.
Wo kann man mehr über dich und deine Arbeit erfahren?
Es gibt nicht wirklich eine Möglichkeit, mehr über mich persönlich zu erfahren. Wenn dir der Rucksack aus der Maker’s Mystery Box Challenge gefallen hat, solltest du dich für den Matador-Newsletter anmelden – der Rucksack wird unter dem Namen Red Eye 24 auf den Markt kommen, und das Preorder-Fenster steht bald bevor. Wenn du andere Produkte sehen möchtest, an denen ich mitgewirkt habe, schau dir einfach die Rucksack- und Taschenlinie von Matador an.
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Wenn du noch tiefer in den kreativen Prozess eintauchen möchtest, schau dir die komplette Folge der Maker’s Mystery Box Challenge auf YouTube an. Dort kannst du miterleben, wie Sam in nur 24 Stunden den Red Eye 24 von der ersten Idee bis zum fertigen Prototypen zum Leben erweckt.

